Oldtimertreffen Pfarrkirchen

Pfarrkirchner Classic

Traktor Gaudi Rallye der Rottaler Oldtimerfreunde Pfarrkirchen

Feiern im Vereinsheim der Rottaler Oldtimerfreunde e.V. Pfarrkirchen

17. Tour-Auto vom 14. - 19.04.2008 in Frankreich

 

  Karte und Logo © Peter Auto Organisation  
 

Route of Tour Auto 2008 / © Peter-Auto Tour Auto 2008/ © Peter-Auto








Am Montag den 14. April 2008 beherbergte das Grand Palais in Paris die 230 teilnehmenden Autos an der diesjährigen Tour Auto Lissac, in Ehrung eines legendären Autorennens, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1899 zurückreichen, der Tour de France Automobile (TdF). Im Grand Palais, eine der Sehenswürdigkeiten von Paris, konnten die rollenden Preziosen vom Publikum bewundert und mit den Teilnehmern Smalltalk gehalten werden. Das Grand Palais selbst ist eng mit der Geschichte des Automobils verbunden. Erbaut für die Weltausstellung im Jahr 1900 fand dort von 1901 bis 1961 die "Paris Motor Show" statt. Im Jahr 2007 zogen in das frisch renovierte Grand Palais triumphal wieder Automobile ein, als Startort für die letztjährige Tour Auto. Das Grand Palais als neuer Startort der Tour Auto war eine immense Verbesserung, da man endlich ein Dach über dem Kopf hatte. Autos und Teilnehmer waren dadurch vor dem europäischen Frühlingswetter geschützt und die heftigen Regenfälle am Sonntag und Montag störten somit nicht weiter. Wäre der Startplatz wie all die Jahre vor 2007 auf dem Place de Trocadéro gewesen wären Fahrzeug und Teilnehmer bis auf die Knochen durchnässt worden. Montag war der Tag für der letzten Checks und der technischen Abnahme.

Dieses Jahr führte die Tour Auto Lissac die Teilnehmer von Paris zum alten Hafen in Marseille. Nichts ist einfacher als eine Reise von Paris nach Marseille: Flugzeug, Zug oder Auto und 770 km später ist man am Ziel, komfortabel und bequem. Aber nicht so mit der Tour Auto. Der Trip von Paris nach Marseille dauerte 5 Tage, führte von Rennstrecke zu Rennstrecke und von einer Wertungsprüfung zur nächsten, über mehr als 1800 km, fast nur auf kleinen Landstraßen. Die Route führte dabei durch Frankreichs reizvollste Gegenden wie das Burgund, die Auvergne mit dem Volcanoes National Park, das Tal der Dordogne, die Cevennen mit den Schluchten des Tarn und dem Luberon in der Nähe der Mittelmeerküste.

Jede Crew hatte die Wahl sich entweder in der Competition (Vollgas) oder Regularity (Gleichmäßigkeit) Klasse einzuschreiben. Auf den Verbindungsetappen mussten aber alle Teilnehmer die französischen Verkehrsregeln strikt einhalten und die bei den geheimen Geschwindigkeitskontrollen ertappten "Sünder" erhielten empfindliche Zeitstrafen, was bei Wiederholungstätern auch bis zum Ausschluss aus der Rallye führen konnte.

Wie jedes Jahr hatte auch die diesjährige Tour Auto Lissac ein Thema, den 55 Jahrestag des Gesamtsieges der TdF durch OSCAs im Jahre 1953. Kleine Motoren, große Erfolge, die OSCAs brillierten bei der TdF von 1952 bis 1954. 1953 gewann ein OSCA MT4 Spider mit 1,1-Liter Motor, gefahren von Jacques Péron, vor einem 3-Liter Gordini T24S, gefahren von Jean Behra. Der OSCA MT4 kann sich rühmen von solchen Rennsportgrößen wie Alfonso de Portago und Sir Sterling Moss, einem regelmäßigen Teilnehmer der Tour Auto Lissac, gefahren worden zu sein. Moss fuhr 1954 bei den 12 Stunden von Sebring einen MT4 zum Sieg.


Kurze Geschichte von O.S.C.A.

O.S.C.A. Logo 1937 verkauften die Maserati Brüder ihre Firmenanteile an die Orsi-Familie. Während Ettore weiterhin bei Maserati blieb gründeten Bindo und Ernesto die Firma OSCA (Officine Specializzate Construzioni Automobili) um Renn- und Sportwagen bauen zu können. 1962 wurde ihre Firma von MV Agusta übernommen, 1967 wurde OSCA dann leider aufgelöst.

Der MT4 (Maserati Tipo 4 cilindri) wurde zwischen 1948 und 1957 gebaut. Das Auto hatte mit einem Leergewicht von nur 500 kg einen ausgezeichneten Leistungsindex und führ viele Erfolge ein. Sein Motor mit den beiden obenliegenden Nockenwellen und einer hohen Verdichtung von 9:1 wurde in verschiedenen Versionen von 1,1 bis 1,5-Liter Hubraum (53-88 kW bei ca. 6000-6300 rpm) gebaut.


Aber zurück ins Jahr 2008. Am Dienstagmorgen, den 15. April, fand der offizielle Start der Tour Auto Lissac in Fontainebleau statt, 70km außerhalb von Paris. Die allmorgendlichen Staus in Paris, die einigen Autos mit ihren hochgezüchteten Motoren Probleme bereiteten (Überhitzung, Dampfblasenbildung in den Vergasern, ...), wurden dadurch vermieden. Der große Vorplatz des Château de Fontainebleau war exakt der richtige Platz um ein Event wie die Tour Auto Lissac zu starten. Alle 230 Fahrzeuge, zugelassen sind nur solche Modelle die bei der originalen TdF zwischen 1951 und 1973 starteten, konnten so ohne Probleme auf den heutigen Weg nach Beaune geschickt werden. Die Crews in ihren Barchettas hatten nicht nur geben die vier Winde sondern auch gegen winterliche Temperaturen anzukämpfen. Auch die Sonne machte sich rar und schien nicht lange genug um die teilweise nassen Straßen abzutrocknen.

The Fast and the Furious

Die erste Sonderprüfung der Tour wird von den Teilnehmern immer sehnsüchtig erwartet. Aber Zurückhaltung sollte hier oberste Gebot sein, da die Fahrer, energiegeladen und voller Tatendrang, sich erst an die Straßen- und Wetterverhältnisse gewöhnen müssen. Nach Regen und einem Hagelschauer waren die Straßen im Land der Weinreben, Chablis, rutschig wie Schmierseife. Der deutsche Jürgen End, unterwegs in der Bleifuß-Klasse mit seiner schnellen Alfa Romeo Giulia Super TI, hatte keine Schwierigkeiten und resümierte: "Die Kurven mit Splitt auf dem Teer hätten klar gekennzeichnet werden sollen, aber bei einer Rallye wie dieser muss man mit allem rechnen und auch damit fertig werden". Manche wurden damit nicht fertig und hatten ein unerwartetes Rendezvous mit dem Graben oder fanden sich zwischen den Weinreben wieder. Wenn nächstes Jahr einige Flaschen Chablis weniger zum Verkauf stehen kann man nicht nur das Wetter dafür verantwortlich machen.

Die Sonderprüfung im Chablis zeigte auch dass dieses Jahr die AC Cobras Kandidaten für die oberste Stufe auf dem Siegerpodest waren, zwei Cobras vor einem Porsche 911. Auch auf der anschließenden Rennstrecke von Dijon-Prenois fuhren die Cobras Bestzeiten vor einem Porsche 904 GTS. Der siegreiche Lotus Elan des letzten Jahres hatte mit technischen Problemen zu kämpfen. Zwei weitere mit der französischen Landschaft, wodurch sie leider den ersten Tag nicht überstanden. In der Gleichmäßigkeitswertung zeigten wieder einmal die Linwoods ihre Kunst in der Synchronisation von Gaspedal und Stoppuhr. Das englische Paar, Gleichmäßigkeitsgewinner der letzen beiden Jahre auf Giulia Super bzw. Citroen SM, startete diese Jahr auf einem Porsche 911 RS 2.7L.

Die kleine "Grüne Hölle"

Einer der Höhepunkte der Tour war die gut bekannte Rennstrecke Circuit de Charade in der Nähe von Clermont-Ferrand. Laut Sir Stirling Moss war der Circuit des Charade in seiner ursprünglichen Länge von 8,055 km eine Mischung aus Nürburgring Nordschleife und Spa Francorchamps und herrlich zu fahren. In den 1960er und 1970er Jahren war die Rennstrecke auch Gastgeber für vier Formel 1 Rennen, bis sie durch die Rennstrecke von Le Castellet-Paul Ricard abgelöst wurde. Aufgrund höherer Sicherheitsanforderungen wurde 1988der Circuit de Charade auf 3,975 km verkürzt, was ihrem Reiz aber nicht geschadet hat.

Normalerweise ist es ein bewölkter Tag wenn die Tour auf dem Circuit de Charade Halt macht. Nicht so dieses Jahr. Wir hatten sogar Sonne bis zu den letzten Runden der letzten Gruppe als schließlich dann doch der Regen einsetzte. Uns wurden unter Anderem großartige Zweikämpfe zwischen den Alfas und Jaguars geboten, speziell als der deutsche Jürgen End mit seiner unschuldig dreinblickenden Giulia Super TI die Konkurrenz wieder einmal mit seinen und den Fähigkeiten seines Autos verblüffte.

Französische Landstraßen

Fahren auf französischen Landstraßen ist fast wie fahren in einer anderen Welt. Faszinierende Landschaften wechseln sich mit verschlafenen kleinen Dörfern ab, und das Beste: fast kein Verkehr. Neben dem Bewundern der Landschaft sollte man aber auch Vorsicht walten lassen. Die Straßen können einen mit unebenen Abschnitten überraschen, besonders an Bahnübergängen, wo er Auspuff in bedrohliche Gefahr geraten kann. Ebenso mit unerwartetem Splitt auf der Straße, sehr engen Abschnitten und sogar frei laufenden Tieren. Trotz all diesen Hindernisse ist es ein wahres Vergnügen mit einer Gruppe alter aber immer noch schnellen Autos über diese Straßen zu fliegen, ein Stück Luxus.

Das Wetter

Während dieser Tour hatten wir alle Arten von Wetter, von Sonne über Regen zu Schnee, von warm bis saukalt. In Beaune z.B. froren wir bei einer ausgesprochen kalten, nebeligen Nacht mit Minus-Temperaturen noch am frühen Morgen. Nachdem teilweise mit Mühe die Motoren liefen war das meistgesuchte "Werkzeug" ein Eisschaber um die Scheiben frei zu kriegen. Viele Crews waren mit so einem hoch technisierten Werkzeug nicht ausgestattet (wer fährt schon im Spätfrühling zu einer Rallye nach Frankreich und nimmt einen Eisschaber mit?) und so haben einige Kreditkarten diesen Morgen leider nicht überlebt.

Am Freitag, mit über 500 km der Tag mit der längsten Strecke, hatten wir auf der Fahrt durch die Cevennen das miserabelste Wetter der ganzen Tour: Regen mit eiskaltem Wind am Vormittag, Schnee in den Bergen und sintflutartige Regenfälle als wir gegen Abend Avignon erreichten. Die meisten Leute mit Dach über dem Kopf, sei es nun aus Blech oder Stoff, hatten direkt Mitleid mit den Crews in ihren Barchettas, die dem Wetter voll ausgesetzt waren. Für sie galt am Abend nur eins: wie kriegen wir uns und das Auto wieder trocken.

Der Samstag als sonniger und warmer Tag versöhnte alle Teilnehmer mit dem französischen Wetter. Sogar dass die erste Sonderprüfung des Tages, der legendäre Mont Ventoux, wegen Schnee und Eis auf der Straße leider gestrichen werden musste enttäuschte die Teilnehmer nicht. Sicherheit geht vor und man startete eine Stunde später. Laut langjährigen Tour-Teilnehmern war die Tour 2008 die Tour mit dem „"schrecklichsten und interessantesten“" Wetter überhaupt.

Snake Pit

Dieses Jahr sah nicht nur die Revanche der AC Cobras nach einer langjährigen Siegesserie der Lotus Elan, sondern auch einen äußerst spannenden Kampf dreier Cobras um das Siegerpodest. Nach dem letztjährigen dreifach Triumpf der Lotus Elan konnte dies Jahr keiner von ihnen aufs Treppchen fahren.

Nach vier langen Tagen mit Sonderprüfungen und Rennstrecken fochten die drei führenden Cobras auf der Rennstrecke von Le Castellet den Kampf um den Sieg aus. Ludovic Caron in seiner schwarzen Cobra 289 war der Glückliche. Die anderen beiden verloren durch technische Probleme oder Fahrfehler ihren Platz auf dem Podium.

Jean Rédélé

Dieses Jahr zollte die Tour auch dem verstorbenen Jean Rédélé Tribut. Der Vater der Alpine verstarb am 10. August 2007 im Alter von 85 Jahren in Paris. Mehr als 10 Alpine A110 nahmen die Tour unter ihre Räder und in der Gruppe H fuhren zwei von ihnen aufs Siegerpodest, als erster und zweiter. Jean Rédélé wird mit seinen Alpine immer einen Platz in den Herzen aller Motorsport Fans haben.

Bericht und Bilder von Claudia & Hans Burger

 
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